JuMeGa

Wie werden Sie JuMeGa Gastfamilie

Sie lesen hier:

  • Was ist eine Gastfamilie?
  • Was ist JuMeGa®?
  • Welche jungen Menschen vermitteln wir in Gastfamilien?  
  • Die Voraussetzungen um Gastfamilie zu werden
  • Wie werden Sie Gastfamilie?

     

Was ist eine Gastfamilie?

Sie, ihr Partner oder ihre Partnerin, ihre Kinder oder mit wem auch immer sie zusammenleben, könnten eine Gastfamilie sein. Alle Gastfamilien vereint die Motivation einen jungen Menschen einen Teil seines Lebensweg zu begleiten und dies in ihrem ganz persönlichen Umfeld und Alltag. Voraussetzung für die Gastfamilien ist zunächst nur, dass die Familien räumlich und zeitlich Platz für einen jungen Menschen in ihrem Leben haben. Unser Team beraten und unterstützen die Familien als Fachberater_innen.

 

Was ist JuMeGa®?

JuMeGa® (Junge Menschen in Gastfamilien) ist ein seit mehr als 20 Jahren erprobtes Konzept, das in mehreren Bundesländern von verschiedenen Trägern angeboten wird.  Motiviva e.V. bietet JuMeGa® seit 2010 an. Das Besondere an JuMeGa ist zum einen, dass die Jugendlichen und die Gastfamilien gut zusammen passen. Die „Chemie“ muss stimmen. Wenn man sich mag, wird meist vieles möglich, so ist unsere Erfahrung. Das gegenseitige Kennenlernen erfolgt Schritt für Schritt, und erst wenn alle einverstanden sind, kommt es zu einer Vermittlung (vgl. unten).

Zum anderen erhält die Gastfamilie und der oder die Jugendliche eine intensive Begleitung. Der Fachberater/Die Fachberaterin ist jederzeit für Sie erreichbar. Sie können mit Ihm/Ihr alle wichtigen und weniger wichtigen Fragen am Telefon oder bei den regelmäßigen Hausbesuchen besprechen. Nachts, an Wochenenden und Feiertagen  besteht eine 24h Rufbereitschaft, von Fachkräften. Im Krisenfall können wir, wenn dies nötig erscheint, innerhalb von einer Stunde bei Ihnen sein. 

Welche Jugendlichen vermitteln wir in Gastfamilien?

Alle Jugendlichen, die wir in Familien vermitteln, fragen Jugendämter bei uns an. In aller Regel bringen die jungen Menschen die eine oder andere Belastung mit. Diese kann sich unterschiedlich ausdrücken: Manche Jugendliche zeigen ihre Not durch übermäßige Anhänglichkeit und Unselbstständigkeit, andere erscheinen schon viel zu selbstständig, wollen sich nichts mehr sagen lassen und laufen vor Konflikten davon. Manche passen sich zu sehr an, andere haben schon ein Anzeigenregister bei der Polizei. Oft befinden sich diese Jugendlichen in einem Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Hierzu ist ein familiärer Rahmen unserer Erfahrung nach oft gut geeignet.

Die Jugendlichen, die wir vermitteln, wollen in einer Familie leben und suchen deren schützenden Rahmen.

Unter bestimmten Voraussetzungen können auch kleinere Kinder in Gastfamilien vermittelt werden. Die Voraussetzungen hierfür können im Kennenlerngespräch besprochen werden.

Voraussetzungen um Gastfamilie zu werden

Folgende Voraussetzungen müssen Sie erfüllen, um bei uns Gastfamilie werden zu können:

  • Sie sind motiviert, einem jungen Menschen täglich ein Gegenüber zu bieten.
  • Eine angemessene Zeit des Tages ist eine erwachsene Bezugsperson zuhause (was dies bedeutet hängt vom jungen Menschen ab).
  • Sie können einen Raum zur Verfügung stellen (kein Durchgangszimmer).
  • Sie sind bereit mit uns vertrauensvoll zusammenzuarbeiten (zu Beginn erfolgen die Hausbesuche 1x pro Woche bei Ihnen vor Ort, bei Bedarf öfters. Später besuchen wir Sie nach Absprache, aber mindestens 1x im Monat).
  • Sie sind nicht auf die Aufwandsentschädigung angewiesen (denn wir geben keine  Belegungsgarantie).

Die Aufwandsentschädigung beträgt 1028,- € steuerfrei (vierfacher Satz der Vollzeitpflege: "Erziehungsbeitrag") zuzüglich eines Bedarfssatzes für den Jugendlichen (618,- € unter 14 Jahre, 738,- € über 14 Jahre). In den meisten Fällen ist die Gastfamilie zudem kindergeldberechtigt (wobei das Kindergeld allerdings teilweise auf die Betreuungspauschale angerechnet wird).

Wie werden Sie Gastfamilie?

In einem ersten Termin hier bei uns in Bonn steht das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Dabei besteht auch ausreichend Raum für Ihre Fragen. Das genaue Kennenlernen ist für die passende Zuordnung eines Jugendlichen entscheidend. In einem zweiten Schritt würden wir Sie dann bei Ihnen zuhause besuchen, um Ihre Kinder (falls vorhanden, bzw. noch bei Ihnen wohnend) kennenzulernen und uns ein Bild von Ihrem Lebensumfeld  zu machen.

Um in unseren Pool aufgenommen zu werden, müssten Sie uns schließlich noch ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, sowie eine Bescheinigung des Hausarztes, dass einer Belegung aus ärztlicher Sicht nichts entgegensteht (z.B. ansteckende  Krankheiten) übermitteln. Die nötigen Formulare erhalten Sie von uns.

Die Aufnahme in den Pool bedeutet noch keine Belegung. Bei einer möglicherweise geeigneten Anfrage würden wir uns bei Ihnen melden, um zu besprechen, ob Sie sich vorstellen könnten, den Jugendlichen kennenzulernen. 

 Wie erfolgt eine Belegung?

Wenn Sie in unseren Pool aufgenommen wurden, haben wir Sie als zu belegende Gastfamilie im Blick. Wenn wir, vermittelt durch das Jugendamt, einen jungen Menschen kennenlernen, überlegen wir, in welche Gastfamilie er möglicherweise passen könnte. Wenn sie für den konkreten Jugendlichen in Frage kommen, rufen wir Sie an und beschreiben den jungen Menschen. Wir berichten Ihnen von unserem Eindruck und geben Hintergrundinformationen, z.B.  welche Fähigkeiten und Schwierigkeiten er mitbringt. Sie entscheiden dann, ob Sie ihn persönlich kennenlernen möchten. Wenn dem so ist, kommen wir mit dem Jungen Menschen zu Ihnen nach Hause. In der persönlichen Begegnung wird in aller Regel recht schnell deutlich, ob eine gute Beziehung entstehen kann. Am nächsten Tag telefonieren wir mit dem Jugendlichen und der Gastfamilie. Wenn alle einverstanden sind, schlagen wir Sie dem Jugendamt als geeignete Gastfamilie vor. In aller Regel folgen die Jugendämter unseren Vorschlägen. Nachdem das belegende Jugendamt Sie kennengelernt hat und seine Zustimmung gibt, kann der Jugendliche einziehen.

Die Verweildauer beträgt wenige Wochen bis hin zu mehreren Jahren, wenn dies allseits als sinnvoll betrachtet wird.